Gefördert von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern.
Im Weißen Schloss Heroldsberg ruht ein kulturhistorischer Schatz – und dieser wird nun systematisch gehoben. Als Kunsthistoriker, Kurator und langjähriger Kenner des Hauses organisiere ich ein umfassendes Projekt zur Inventarisierung und Digitalisierung der Sammlung mit dem Inventarisierungsprogramm VINO.
Möglich wurde dieses Vorhaben durch die Förderung der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, die damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung und Sichtbarmachung des kulturellen Erbes leistet.
Ziel des Projekts ist es, die einzigartigen Bestände – von Gemälden und Zeichnungen über Möbelstücke bis hin zu archivalischen Dokumenten – fachgerecht zu erfassen, wissenschaftlich zu dokumentieren und digital zu sichern. Grundlage der Arbeit ist das Museumsprogramm VINO, das sich durch seine Professionalität, klare Struktur und Flexibilität besonders für kleinere museale Einrichtungen eignet. Dabei werden alten Daten aus dem Programm MuseumPlus nach Vino übertragen und ergänzt sowie jedes Objekt wird von mir persönlich aufgenommen und digital katalogisiert. Hier fließt mein kunsthistorisches Fachwissen ebenso ein wie mein kuratorisches Gespür für Kontexte, Beziehungen und Erzählräume. Besonders wichtig ist mir eine präzise, nachvollziehbare Dokumentation, die sowohl den aktuellen Zustand der Objekte festhält als auch historische Hintergründe, Provenienzen und technische Details berücksichtigt.
VINO bietet die Möglichkeit, strukturierte Metadaten anzulegen, Objekte zu verknüpfen, Standortwechsel nachzuvollziehen und später auch digital auszustellen. Damit entsteht nicht nur eine professionelle Datenbank, sondern auch die Basis für zukünftige digitale Formate, von Online-Ausstellungen bis hin zu interaktiven Schlossführungen.
Dieses Projekt ist für mich weit mehr als eine Verwaltungsaufgabe: Es ist ein kultureller Akt der Bewahrung und Vermittlung. Die digitale Erfassung schützt das Wissen um die Sammlung für kommende Generationen und eröffnet neue Wege der Teilhabe, sowohl für die Forschung als auch für ein breiteres Publikum.
Die vollständige Erfassung der Sammlung ist ein aufwändiger Prozess, der Präzision, Geduld und Leidenschaft verlangt – Eigenschaften, die meine tägliche Arbeit im Schloss prägen. Mit dem Projekt verankere ich das Weiße Schloss Heroldsberg fest im digitalen Zeitalter und bereite es darauf vor, seine Geschichten weit über die Mauern hinaus zu erzählen.
Dr. Alexander Racz
Kunsthistoriker, Kurator & Projektleiter
Weißes Schloss Heroldsberg